Die Waldhausklinik in Deuringen tagte mit dem Staatssekretär, CSU- Landtagsabgeordneten und Bürgerbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Klaus Holetschek.
Lehrstuhl und Kompetenznetzwerk für integrative Medizin in Schwaben?
Der Ort steht noch nicht fest. Der Antrag im Bayerischen Landtag (Drucksache 18/214) wurde aber federführend durch Klaus Holetschek und Kollegen auf den Weg gebracht.
Ziel ist es, die integrative Medizin in Bayern durch eine Ergänzung der Schulmedizin um Naturheilmedizin zu stärken. „Dies entspricht auch dem Wunsch der Mehrheit der Bürger wie Umfrageergebnisse belegen“, so Holetschek bei seinem Besuch in der Waldhausklinik.
Die Waldhausklinik wurde vor 54 Jahren von Ärzten gegründet. Als Akutklinik für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Naturheilverfahren ist sie im Krankenhausbedarfsplan des Freistaates Bayern verzeichnet.
Der Geschäftsführer der Waldhausklinik Deuringen, Herr Priv.- Doz. Dr. Dr. Tobias Romeyke hatte mit Klaus Holetschek dabei über mögliche Optionen der Ausgestaltung eines Kompetenznetzwerkes „integrative Medizin“ diskutiert.
Im Rahmen eines Vortrags stellt Herr Dr. Romeyke mögliche Gründe der Beliebtheit der Naturheilkunde bei der Bevölkerung dar. Zum einen ist es der intensivere Kontakt der Behandler zum Patienten, die Möglichkeiten Nebenwirkungen abzufangen und Symptome zu behandeln und die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Zum anderen aber auch die Unzufriedenheit vieler Patienten mit der rein konventionellen Therapie, so der Geschäftsführer.
Im zweiten Teil des Vortrags wurde das Therapiekonzept der Waldhausklinik vorgestellt und ausgewählte universitäre Forschungsstudien, die Romeyke in den letzten Jahren abgeschlossen hat. Die Behandlung der Klinik beruht dabei auf einem ganzheitlichen Therapieansatz, welcher im interdisziplinären Team erbracht wird. Neben Internisten arbeiten Schmerztherapeuten, Rheumatologen, Neurologen, zahlreiche Therapeuten und ein naturheilkundlich ausgebildetes Pflegepersonal in der Klinik. Alle haben langjährige Erfahrungen in der Anwendung der Schulmedizin und Klassischen Naturheilkunde. Schwerpunkt der Patientenbehandlung bilden therapieresistente Schmerzen und Rheumatische Erkrankungen sowie die häufig zusätzlich bestehenden zahlreichen internistischen Begleiterkrankungen. Schmerzreduktion lasse sich zum Beispiel ergänzend durch Akupunktur und Wärmetherapie erzielen. Zwei Studien der Waldhausklinik, die in bedeutsamen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert werden konnten, zeigen, dass bei Anwendung der systemischen Hyperthermie (Ganzkörperwärmetherapie) eine Beschwerdereduktion, verbesserte körperliche Funktionen und die Stabilisierung der psychischen Befindlichkeit der Patienten erreicht werden kann.
Auch der intensivierte Kontakt der Pflegemitarbeiter mit dem Patienten oder die Arzt-Patienten-Kommunikation wurde in Forschungsarbeiten wissenschaftlich analysiert. Das naturheilkundlich-integrative Therapiekonzept leistet hierbei einen großen Beitrag zur Patientenzufriedenheit.
Herr Holetschek und Dr. Romeyke haben auch die Auswirkung eines naturheilkundlichen Behandlungskonzeptes auf die Arbeitsmotivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter hervorgehoben.
Gerade in Zeiten in denen Personal im Bereich des Pflegedienstes und anderer Berufsgruppen knapp ist, zeigt beispielsweise die naturheilkundlich erweiterte Pflege ein interessantes Aufgabenspektrum, welches dazu beitragen kann, den Beruf wieder attraktiver zu machen, so Dr. Romeyke.
Abschließend wurde ein intensiver Austausch des Abgeordneten und der Geschäftsführung der Waldhausklinik beschlossen, um das Vorhaben zum Wohle der Patienten weiter voranzutreiben.
Bild von links: Geschäftsführer PD Dr. Tobias Romeyke und Staatssekretär Klaus Holetschek